Warum Seelen bleiben, Teil 2

28 August 2022

Ein sehr wesentlicher Grund, warum Seelen von Personen nach dem Verlust ihres physischen Körpers nicht ins Jenseits gehen, ist irgendeine Form der Abhängigkeit. Jede Abhängigkeit entwickelt sich aus Gewohnheiten, die wir im letzten Beitrag erwähnt haben. Eine sehr große Zahl von Menschen, die an irgendeiner Form der Abhängigkeit leiden, sind sich dessen nicht bewusst, dass sie abhängig sind, selbst dann nicht, wenn die negativen Folgen der Sucht ihnen unaufhörlich zu schaffen machen. Das ist eine Form der Negierung von Tatsachen, der Unmut, vor sich selbst zuzugeben, dass wir ein Problem haben. Das Problem, welches wir mit der Sucht auf der physischen Ebene haben, ist jedoch nichts im Vergleich zu dem Problem, mit dem wir es aufnehmen müssen, wenn wir nur noch einen Astralkörper haben. Eben diesen Körper benutzt der Geist, wenn er den physischen Körper ablegt.

Es ist nämlich so, dass die meisten Substanzen, von denen wir uns in der Körperlichkeit abhängig machen, keine Entsprechung auf der Astralebene haben. Dort gibt es weder Zigaretten noch Alkohol und auch keine Drogen. Deshalb werden wir nicht in der Lage sein, unserer Gewohnheit zu frönen, bspw., ein paarmal täglich eine Zigarette zu rauchen. Wenn du es gewohnt bist, irgendwelche Substanzen zu konsumieren, dann stell dir vor, was wäre, wenn du sie von einem Moment zum anderen NIEMALS MEHR haben könntest. Die meisten von Zigaretten abhängigen Menschen werden sehr ungeduldig und unruhig, wenn sie keine Zigarette rauchen können, wenn sie ein solches Bedürfnis haben. Stell dir also vor, wie es dir ginge, wenn dieses Gefühl hundertmal stärker wäre. Daher ist es unsere Pflicht dafür zu sorgen, dass wir uns schon jetzt, auf der physischen Ebene von jedweder Art negativer Gewohnheiten, d.h. Süchten, unabhängig machen.

Nach dem Ablegen des physischen Körpers leiden Seelen mit einer Sucht sehr. Sie bemühen sich, irgendein Ersatzmittel der realen Substanz zu finden, was sie automatisch zu Menschen, die in der physischen Welt eben diese Substanz konsumieren, hinzieht. Das kommt jedoch der Situation gleich, in der wir sehr, wirklich sehr hungrig sind und es uns zu einem Restaurant hinzieht. In diesem Restaurant essen Leute mit großem Appetit die verschiedensten Köstlichkeiten, wir aber können diese Leckereien nur sehen und riechen, was unseren Appetit nur noch mehr verstärkt und unsere Qualen noch heftiger werden lässt.

Für Menschen, zu denen eine solche Seele mit einer Sucht hingezogen wird, hat das auch sehr unangenehme Folgen. Erstens wird ein so „ausgehungerter” Geist sich in der Nähe des Menschen aufhalten, wodurch er automatisch Energie von diesem bezieht. Zweitens wird allein die Tatsache, dass sich der Geist in unserer Aura aufhält, unseren eigenen Appetit auf die Substanz, von der wir abhängig sind, verstärken. Die folgende Phase ist die Heimsuchung als natürliche Konsequenz einer solchen ständigen Nähe des Geistes. Kommt es zur Heimsuchung, verliert der abhängige Mensch sämtliche Hemmungen. Er will die gegebene Substanz ohne Unterlass in größtmöglicher Menge konsumieren – dies verlangt der Geist mit seiner unvorstellbaren Begierde von ihm. Jeder von uns hat schon solche Menschen, die am Rande der Gesellschaft herumirren, gesehen. Selbstredend endet nicht jeder so, aber jeder Abhängige, bei dem sich ein abhängiger Geist aufhält, leidet viel, viel mehr als nur aufgrund seiner eigenen Sucht. Wir reden hier natürlich nicht nur von der Abhängigkeit von einer Substanz, sondern auch von solchen Süchten wie Sexoholismus, Abhängigkeit von Pornographie, Workoholismus, Glücksspiel, Abhängigkeit von Computerspielen u.dgl.m.

Kommen wir jetzt zu einer weiteren Gruppe, die nicht gern ins Jenseits geht. Das sind Seelen, die nicht imstande sind, vor sich selbst zuzugeben, dass in ihrem Leben in dem Moment, als sie ihren physischen Körper verloren hatten, bereits ein neues Kapitel begonnen hat. Solche Seelen kreisen unaufhörlich unter ihren Lieben, die nach dem Tod ihres Nächsten über dessen Ableben entsetzt sind. Bei solchen Menschen gibt es sehr viel Trauer, Verzweiflung und Angst davor, was weiter mit ihnen geschieht, wie sie mit dieser Lage fertig werden. Wenn der Geist auf diese Gefühle reagiert – Trauer und Verzweiflung haben die größte Anziehungskraft –, dann wird er sich gewissermaßen selbst an seine Nächsten „anbinden“. Daher sind oft die Angehörigen dafür verantwortlich, dass eine solche Seele nicht weggehen kann. Eine Zeitlang beobachtet der Geist seine Nächsten und bemüht sich sehr, ihnen mitzuteilen, dass er weiterlebt, dass sie sich alle unnötig grämen. Wenn er merkt, dass ihm dies nicht gelingt, beginnt er einfach lange bei ihnen zu sitzen, um sie wenigstens auf diese Weise zu trösten.

Allerdings muss der Wunsch des Geistes Trost zu spenden möglichst rasch enden. Die Zeit, die ihm geblieben ist, um ins Jenseits zu gehen, ist kurz, meistens sind es nur 40 Tage nach dem Tod des physischen Körpers. Auch die Angehörigen müssen möglichst rasch über die Tragödie hinwegkommen, um den Geist nicht mit ihren Emotionen – Trauer, Sehnsucht und Verzweiflung – zu belasten. Vergessen wir nicht, dass der Geist, der sich in der Astralwelt aufhält, diese Emotionen direkt empfindet, was eine sehr viel stärkere Erfahrung ist. Die Trauer ist eine negative Emotion, deshalb bedeutet sie für den Geist großes Leid. Hier also ein guter Rat für die Lebenden, die einen Nächsten verloren haben – trauert, selbst intensiv, aber es muss der Moment kommen, wo die Trauer endet. Sonst sind wir dafür verantwortlich, dass unser Nächster bei den Lebenden bleibt, was für den Geist eine sehr schmerzliche Erfahrung ist. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass er uns Energie entzieht. Er kann uns auch heimsuchen – mit allen für uns schmerzlichen Konsequenzen. Darüber, was uns erwartet, wenn wir heimgesucht werden, kannst du hier lesen.

Warum Seelen bleiben, Teil 2

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