Überbehütung zeichnet sich durch übertriebene Sorge, Kontrolle und Schutz gegenüber einer anderen Person aus. Dieses Verhalten geht weit über das hinaus, was in einer bestimmten Situation oder in einem bestimmten Entwicklungsstadium erforderlich ist. Am häufigsten betrifft dieses Phänomen die Eltern-Kind-Beziehung, es kann aber auch in anderen Beziehungen auftreten, beispielsweise zwischen Partnern oder zwischen Betreuern und älteren bzw. kranken Menschen.
Ein überbehütender Mensch nimmt dem Schützling Aufgaben ab, die dieser selbstständig erledigen könnte, kontrolliert seine Handlungen übermäßig, trifft Entscheidungen für ihn und versucht, ihn vor allen Schwierigkeiten und Misserfolgen abzuschirmen. Obwohl diesem Verhalten meist Fürsorge zugrunde liegt, kann Überbehütung die Entwicklung von Selbstvertrauen und der Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen, ernsthaft behindern. Dies kann zu zahlreichen negativen psychologischen, sozialen und spirituellen Konsequenzen für die Person führen, die Gegenstand einer solchen übermäßigen Fürsorge ist, inklusive Heimsuchung.
Menschen, die übermäßige Fürsorge erfahren, haben oft Schwierigkeiten, selbstständig zu werden, und es fällt ihnen schwer, grundlegende Lebensentscheidungen zu treffen. Das ständige Andeuten, dass jemand ohne Hilfe nicht zurechtkommt, trägt zur Senkung des Selbstwertgefühls bei und untergräbt den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Paradoxerweise können dadurch Angst und Unruhe verstärkt werden, da geschützte Personen keine Gelegenheit haben zu lernen, dass sie in der Lage sind, Schwierigkeiten auf eigene Faust zu bewältigen.
Infolgedessen entwickeln sie keine wirksamen Mechanismen, um mit Stress und Herausforderungen umzugehen. Übermäßig geschützte Personen zeigen oft eine erhöhte emotionale Abhängigkeit von ihren Betreuern. Das kann zu den in diesem Blog "Warum suchen wir einen Erlöser? Was hat das mit Heimsuchung zu tun?" beschriebenen Problemen führen. Langfristig kann Überbehütung zu Schwierigkeiten bei der sozialen Anpassung und zu Herausforderungen im beruflichen Umfeld führen. Zudem kann sie die natürliche Entwicklung und Entfaltung des Potenzials einer Person einschränken.
Überbehütung ist auch aus anderen, in der heutigen Zeit selten diskutierten Gründen problematisch. Die Beziehung zwischen Betreuer und Schützling schafft sehr starke emotionale Bindungen. Da der Schützling vollständig vom Betreuer abhängig ist, löst dessen auch nur vorübergehende Abwesenheit starke negative Emotionen aus, einschließlich des Überlebensinstinkts, also Angst ums Überleben.
Stellen wir uns für einen Moment eine Situation vor, in der der Betreuer oder sein Schützling stirbt. Beide werden dann einen starken Mangel der anderen Seite empfinden. Die zu Lebzeiten entstandene Emotion wird ein starkes, in manchen Fällen sogar sehr starkes emotionales Anziehen darstellen. Das bedeutet, dass die verstorbene Person höchstwahrscheinlich nicht ins Jenseits übergehen wird, da sie nicht die Kraft haben wird, sich dieser emotionalen Bindung zu widersetzen, die möglicherweise zu Lebzeiten über Jahrzehnte hinweg entstanden ist. Dies wurde ausführlich im Bestseller-Buch "Von Geistern bessessen" beschrieben.
Überbehütung nimmt oft den Anschein tiefer Liebe und Fürsorge an und erweckt die Illusion, aus bedingungsloser Hingabe an die andere Person zu entspringen. Auf den ersten Blick scheint sie der höchste Ausdruck von Gefühl und Engagement zu sein. Betrachtet man jedoch die tieferen Mechanismen dieses Phänomens, so stellt sich heraus, dass ihr wahrer Antrieb die Angst ist.
Ein Schlüsselaspekt davon ist die Sorge um die Sicherheit der anderen Person – vor Unfällen, Krankheiten oder anderen physischen Bedrohungen. Betreuer können auch Angst vor dem Versagen in ihrer Rolle erleben, da sie befürchten, den gesellschaftlichen Erwartungen nicht gerecht zu werden, ein „guter Elternteil“ oder Betreuer zu sein.
Wesentlich ist auch die Angst vor Kontrollverlust, die ein übermäßiges Bedürfnis verursacht, alle Aspekte des Lebens des Schützlings zu überwachen. Einige Eltern befürchten, dass ihre Kinder ihre eigenen Fehler oder traumatischen Erfahrungen wiederholen werden, was sie zu übermäßigem Schutz motiviert.
Auch die Angst vor Ablehnung oder dem Verlust einer engen Beziehung kann zur Schaffung emotionaler Abhängigkeit durch Überbehütung führen. Schwierige Erfahrungen aus der Vergangenheit, wie Vernachlässigung oder der Verlust einer nahestehenden Person, verstärken oft unsere Ängste und veranlassen uns dazu, andere übermäßig zu umsorgen, in der Hoffnung, auf diese Weise alte Wunden zu heilen.
Angst auf beiden Seiten kann somit zur Ursache einer starken Anziehung werden und infolgedessen zu einer Heimsuchung mit all dem daraus resultierenden Leiden führen. Es lohnt sich daher, die Zusammenhänge zu verstehen und die eigenen emotionalen Tendenzen zu erkennen – auch jene, die auf den ersten Blick von der Liebe zu stammen scheinen. Genau auf dieses Phänomen bezieht sich das Sprichwort „mit dem Herzen gepickt”.
Die konsequente Erkennung der eigenen Emotionalität wird uns früher oder später erlauben, ein breiteres Bewusstsein für unsere eigenen Motivationen aufzubauen. Das wird uns für immer vor negativen Konsequenzen für uns selbst und andere schützen, auch im Bereich der Besetzung.
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