Seelen, die sich weigerten, auf die andere Seite des Todesvorhangs zu gehen, werde ich von jetzt an als Geister bezeichnen. Gewisse Zeit nach dem Tod erkennt der Geist langsam, dass es ihm an Energie zu fehlen beginnt und er weiß nicht, woher er sie nehmen soll. Wenn er Kontakt zu anderen Geistern hätte, würden sie ihm sicher bewusst machen, damit fertig zu werden, aber am Anfang bemerkt er seine Begleiter nicht und fühlt sich allein gelassen. Er wird immer schwächer, immer apathischer, das Denken fällt ihm schwer. Sein Selbsterhaltungstrieb meldet sich.(...)
Viele Geister wissen nicht, aus welcher Quelle sie sich mit Energie versorgen sollen und entscheiden sich für den Diebstahl. Ein Teil von ihnen sieht nichts Falsches darin, andere fühlen sich schlecht, weil sie glauben, etwas Verwerfliches zu tun. Die letzteren klammern sich nicht an einen konkreten Menschen, sondern schöpfen häppchenweise Energie von verschiedenen Leuten. Sie sind meistens in großen Menschenansammlungen. Alle Geister, die nicht auf die andere Seite des Todesvorhangs gingen, müssen eine Energiequelle finden, um existieren zu können. Sie könnten Gott darum bitten, aber entweder wollen sie es nicht oder sie haben nicht den Mut dazu. Sie stehlen die Energie lieber von einem Tier, einem Menschen oder einer Pflanze.(...)
Ein Geist, der sich nicht entschieden hat, auf die andere Seite des Todesvorhangs zu gehen, kehrt meistens zu seiner Familie zurück, die er vor kurzem verlassen hat. Sein Haus ist in Trauer versunken, alle sind niedergeschlagen, verzweifelt und entmutigt. Die Trauernden würden sehr oft alles dafür geben, die Zeit rückgängig machen zu können und das die geliebte Person unter ihnen, den Lebenden bleibt. Indem wir auf diese Art und Weise vorgehen, verursachen wir, dass die Seele nicht fortgehen kann.(...)
Wenn ein Geist, der nicht auf die andere Seite des Todesvorhangs gegangen ist, zu seiner Familie zurückkehrt, und diese seine Rückkehr möchte, hat er keine Probleme mit der Energie. Er klammert sich einfach an die Hausbewohner und schöpft sie von ihnen ab. Die Trauernden sind durch ihr Unglück meistens so niedergeschlagen, dass sie anfangs nicht wahrnehmen, dass der Geist in einen von ihnen eingedrungen ist. Wenn sie es bemerken, ist es oft schon zu spät, um zu reagieren.(...)
Ein Mensch mit einem gesunden Menschenverstand erlaubt nicht, dass irgendjemand ihm die Energie nimmt, umso mehr erlaubt er kein Eindringen. Geister spüren das und suchen Menschen, die es ihnen erlauben, sich für immer wie Blutegel an ihnen festzusaugen.(...)
Die Geister bleiben oft außerhalb des Menschen, aber manchmal können sie unabsichtlich hineingelangen. Es ist so, als ob der Geist an einem Geheimübergang vorbeigeht, sich zufällig an die Tür lehnt, diese sich öffnete und er hineinstürzt. So sieht die Besessenheit eines Menschen durch den Geist aus, der das weder plante noch beabsichtigte.(...)
Wenn sich an einen gesunden und starken Menschen ein Geist anschließt, kann das im ersten Moment unbemerkt bleiben. Er wird zwar einen Energieverlust spüren, aber höchstwahrscheinlich gibt er dafür dem Wetter oder der Übermüdigkeit durch Arbeit oder Lernen schuld. Wenn sich mehrere Geister an ihn heften, beginnt die Sache anders auszusehen. Der Mensch wird apathisch, träge, hat keine Lust auf irgendwas, wird leicht verletzbar. Manchmal fängt er an, zu kränkeln. Aber am Anfang nimmt er nicht wahr, dass etwas nicht mit ihm in Ordnung ist.(...)
Wie ist das möglich, fragt sich so mancher, dass der Geist in den menschlichen Körper eindringen kann? Es passiert oft dann, wenn wir irgendwie das Bewusstsein verlieren, z.B. wenn wir operiert werden und in der Narkose sind. Eine andere Gelegenheit für den Geist bieten Momente, in denen wir, auch nur für eine paar Sekunden, ohnmächtig werden, indem wir uns den Kopf stoßen oder während eines Schocks durch einen Unfall. Jeder Schluck Alkohol ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für den Geist. Die Jugendlichen greifen immer häufiger zu Drogen und öffnen sich weit dem Eindringen der Geister. Sogar eine leichte Bewusstseinsänderung beim Rauchen einer Zigarette ermöglicht den Geistern die Heimsuchung. Manchmal sind wir krank, entmutigt und unbewusst erlauben wir, dass sich in unserem Körper ein Geist aufhält. Während der Trauer sind wir eigentlich wehrlos, sofern wir in Verzweiflung nach dem Verstorbenen versinken und uns für das Jenseits öffnen. Dann kann uns ein Schwarm von Geistern heimsuchen. Wenn wir spiritistische Sitzungen machen, besonders wenn wir uns nicht darin auskennen, kann es passieren, dass sich die Geister für immer in den Körpern und Seelen der Teilnehmer aufhalten. Die herbeigerufenen Geister sollte man ins Jenseits geleiten können, jedoch die meisten Organisatoren solcher Sitzungen wissen nichts davon. Wir können leicht besessen werden, wenn wir Tarot-Karten legen, ohne sich darin auszukennen, oder wenn wir nicht richtig meditieren. Die Geister schließen sich den Menschen oft an, oder dringen in sie ein, wenn diese die Kontrolle über ihre Gefühle verlieren und eine Tendenz zum Identifizieren mit negativen Energien, wie Zorn, Hass usw. zeigen.
Meistens schließt sich der Geist den Menschen an, weil es ihm scheint, dass er nur so an Energie heran kommt. Ähnlich ist es, wenn er in den Körper eines Menschen eindringt. Er kann wissen, dass er etwas Falsches macht, aber er glaubt, dass er sonst nicht existieren und noch weniger handeln kann, wie er will. Es hat viel mehr mit dem Selbsterhaltungstrieb und dem Willen, zu überleben zu tun, als mit der Boshaftigkeit des Geistes, wie viele glauben.(...)