Viele Menschen sind sich der Wahrheit nicht bewusst. Sie denken, ihr jetziges Leben sei das einzige, in dem zu existieren ihnen gegeben ist. Da sie davon ausgehen, dass man nur einmal lebt, bin auch ich an die Thematik so herangegangen, als sei dies wahr.
Daher bin ich im ersten Band von der Annahme ausgegangen, dass sich die Seele zum ersten und einzigen Mal auf der Welt einfindet. Verschwiegen habe ich die Frage der Reinkarnation, denn jede Inkarnation verläuft beim Heruntersteigen auf die Erde in ähnlicher Weise. Die Seele erscheint immer dann auf der Erde, wenn sie dies wünscht, ob nun zum ersten oder zum wiederholten Male. Sie könnte weiterhin im Himmel leben, wo ausschließlich Liebe und Vollkommenheit herrschen. Die Seele hat jedoch den Wunsch verspürt eigene Erfahrungen zu machen und sie will dies ohne Rücksicht darauf wie teuer sie dieser Wunsch zu stehen kommt. Möglicherweise deshalb, weil die Seele in dem Moment, in dem dieses Begehren auftaucht, noch nicht ahnt, dass sie es nicht an dem Ort realisieren kann, an dem sie sich derzeit befindet. Dies resultiert daraus, dass so ein Begehren eine ganz andere Schwingung aufweist als die, in der sie sich bis dahin aufhielt. Es gibt keine höhere Schwingung als die der Liebe und Vollkommenheit und jedes andere – gleich welches – Begehren ist ein Begehren mit niedrigerem Schwingungsniveau. Deshalb verschiebt oder schleudert bzw. zerrt sie das neue Begehren fort vom Ort mit den Schwingungen der Vollkommenheit und Liebe an einen Ort mit diesem Begehren entsprechenden Schwingungen. Nichts anderes als eben solch ein Begehren zieht die Seele herab auf die Erde.
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Aus der Perspektive einer einzigen Inkarnation findet der Leser des ersten Bandes des Buchs „Im Kreis des Lebens” keine Antwort auf folgende Frage: wie konnte Gott, der doch die Liebe selbst ist, uns Menschen solch dermaßen extremen Bedingungen stellen? Warum fürchten ihn so viele Menschen, halten ihn für streng, zürnend, ungerecht?
Um das Anliegen dieser großen, jedoch nur scheinbaren Ungerechtigkeit aufzuklären, ging ich im zweiten Band des Buches auf andere Weise an die Seele heran. Ich zeigte das Leben des Menschen auf der Erde aus der Perspektive vieler Inkarnationen. Ich habe Dich, lieber Leser, von einem Leben hier auf der Erde, durch den Tod und die ganze nach ihm folgende Existenz hindurch bis zur nächsten physischen Inkarnation geführt.
Ich denke, dass dies dir ermöglichte, dir zu vergegenwärtigen, dass es so etwas wie Tod oder Nichtsein nicht gibt. Das, was wir umgangssprachlich den Tod nennen, ist nicht das Ende des Lebens, sondern lediglich der Übergang von einem Zustand in einen anderen. Wir sind unsterblich und leben ewig und dieses Wissen verändert gänzlich die Perspektive der Lebensanschauungen.
Mit diesem Wissen kannst du endlich aufatmen. Du weißt schon, dass das Leben nichts anderes ist als ein ewiger Lernprozess, in dem du während einer Vielzahl von Erfahrungen aus deinen eigenen Fehlern lernst. Sie geben dir tiefgründiges, echtes Wissen, denn sie resultieren aus der Praxis. Aus reiner Beobachtung fremder Erfahrungen würdest du nicht viel lernen. Die Beobachtung allein, ohne aktive Beteiligung an der Erfahrung würde sich nicht dauerhaft in dein Unterbewusstsein einprägen. Sie würde dir nur eine seichte, oberflächliche Vorstellung vom Leben geben und kein tiefgründiges, dauerhaftes Wissen. Der Schlüssel zum Lernen ist also das Erfahren. Erst dieses für immer ins Bewusstsein eingeprägte Wissen ermöglicht das Anwenden der gezogenen Lehren in der Praxis.
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In diesem dritten Band möchte ich Dir das Leben aus einer noch anderen Perspektive zeigen. Damit du wirklich tiefgründig begreifst, worum es mir geht, werde ich dir das Leben am Beispiel von Menschen zeigen, die sich ausnahmslos alle erinnern, wer sie im Wesen sind. Auf dieser Grundlage wirst du den Riesenunterschied zwischen dem erkennen, wie man das Leben nimmt, wenn man sich nicht bewusst ist, wer man im Wesen ist, und wie man das Leben erfährt, wenn man sich erinnert, wer man im Wesen ist.
Merke es dir, lieber Leser, dass nichts anderes als nur die Erinnerung daran, wer man im Wesen ist (beziehungsweise die fehlende Erinnerung daran) den Erfahrungsverlauf so diametral verändert. Du wirst dann verstehen, warum die Gesellschaften der untergegangenen Zivilisationen auf einem höheren Bewusstseinsniveau lebten als wir heutzutage. Du wirst dann verstehen, warum die Menschheit trotz des großen technologischen Fortschritts so sehr ins Tal der Finsternis und Ignoranz versunken ist und den ehmals so wunderbaren Planeten an den Rand der Vernichtung gebracht hat. Den Planeten kann man noch retten, aber dies wird viel Hingabe und Willenskraft von jedem auf ihm lebenden Menschen erfordern.
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Alles also, worüber ich hier schreibe, weißt du in deinem Innern, es ist nur deinem bewussten Gedächtnis entflogen. In dem Maße, wie du anfängst, dich daran zu erinnern, Wer Du im Wesen Bist, wirst du Zugang zum ganzen Wissen bekommen. Du musst nirgendwo danach suchen, es ist in dir enthalten, in der Tiefe deines Herzens. Wenn du es erreichst, wirst du dich an die Schönheit und Weisheit deiner eigenen Seele erinnern und wenn du dich deinem höheren Ich anvertraust, wird es dich weiter führen.
Das Begreifen dessen, was ich hier weitergeben will, erschwert die Tatsache, dass die Worte beziehungsweise Konzepte, derer ich mich bedienen muss, aus dieser Welt stammen – der Welt einer durch die Illusion von Zeit und Raum eingeschränkten Wahrnehmung. Es geht mir nicht darum, dass du automatisch alles als Wahrheit akzeptierst, was ich im Nachfolgenden schreibe, sondern ich möchte, dass du in dir ein gewisses System aufbaust, welches dir erlaubt, Wahrheit von Unwahrheit zu trennen.
Lieber Leser, ich möchte, dass du weißt, dass das Anstellen bloßer Überlegungen zu nichts führt, wenn du es unterlässt, dein Innerstes zu erreichen, den Ort, an dem die Wahrheit aufbewahrt wird. Man kann sie nicht intellektuell, durch den Verstand erkennen. Man muss so lange über sie meditieren, bis man sie von innen her kennen lernt. Dann kommt die Erleuchtung, Offenbarung, tiefe Erkenntnis, Einsicht oder wie man es nennen mag. Sie versetzt dich dann in einen Zustand, den du mit keinen Worten beschreiben können wirst, denn keine Worte geben das wieder, was du in deinem Innern empfinden wirst.
Man kann diesen Zustand vergleichen mit einer Empfindung von der Art: „Ach so! Jetzt verstehe ich es”, wenn du längere Zeit in Gedanken versunken gewesen bist. Wenn Dich jemand fragen würde, was du erlebt hast, könntest du es nicht einfach so in Worte fassen. Dir wurde ein tiefes Verständnis zuteil und das kann man keineswegs an einen anderen Menschen weitergeben. Worte sind lediglich Symbole, sogar nur Symbole von Symbolen. Sie sind so weit von der Realität entfernt, die du in dem Moment erlebst, dass du keines davon benutzen kannst, keines passt zu ihr.
Indem ich auf eine sehr, sehr ferne Vergangenheit zurückgreife, will ich die erste Zivilisation orten, aus der alle folgenden hervorgegangen sind. Es geht mir keinesfalls um eine Rekonstruktion der Geschichte beziehungsweise um die Schaffung einer Chronologie. Ich will zeigen, wie die Zivilisation, die dauerhaft mit Gott, ihrer Quelle, verbunden war, die in Gott lebte und in ihm ihr Sein hatte, lebte, funktionierte und was sie erreichte.
Bei den Versuchen, diese erste Zivilisation zu erreichen, stellte sich heraus, dass jede der früheren Zivilisationen auf genau die gleiche Art und Weise entstand und nach den gleichen rein geistigen Prinzipien funktionierte. Ihre Angehörigen mochten sich also hinsichtlich des Aussehens, der Haut-, Haar-, Augenfarbe, des Wuchses voneinander unterscheiden, aber sie hatten alle anfangs immer die gleiche geistige Einstellung. Daher hat es keinen großen Sinn, zu überlegen, ob es eben „diese” Zivilisation war oder vielleicht eine „andere”. Es waren ihrer so viele im Laufe der Zeitalter, dass die von mir vorgestellte Version genauso gut eine Mischmasch von allen sein könnte.