Wenn jemand aus unserem Umfeld stirbt, absorbiert das Problem unseres eigenen Todes gewöhnlich unser unterschwelliges Denken. Er erscheint uns schrecklich, weil wir ihn fürchten. Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass wir ihm eine solche Dimension verleihen. Jede Seele weiß ausgezeichnet, wann sie stirbt und wie viel Zeit sie bis zum Ende ihrer Mission noch hat. Unsere Angst ist völlig unbegründet. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass wir nur halb leben, solange wir den Tod fürchten. In einem solchen Leben ist nicht genug Energie da, um die wirklichen Ziele umzusetzen. Die Angst wird uns die Flügel stutzen und wie soll man ohne Flügel leben? Wir fliegen nicht hoch genug, weil wir Angst haben herunterzufallen.
Anders ist es, wenn wir uns mit dem Wesen des Tods vertraut machen und aufhören, weder ihn noch irgendetwas anderes zu fürchten, denn wenn wir den Tod nicht fürchten, dann wissen wir auch, dass wir überhaupt nichts zu fürchten brauchen. Wir können dann zusammen mit unseren Plänen hoch über den Durchschnitt aufsteigen. Wir wissen dann ganz sicher, dass wir sie realisieren werden. Wir tun alles leicht, spielerisch und beschwingt, wir haben immer genügend Zeit und Energie. Was immer wir auch in Angriff nehmen, es geht wie am Schnürchen.
Wenn der Mensch weiß, was ihn nach dem Tod erwartet, fürchtet er sich weniger, denn er hat eine vollere Sicht auf das, was mit ihm geschehen wird. Leider bereiten sich die meisten Sterbenden nicht auf diesen so wichtigen Augenblick vor. Zu Lebzeiten an den Tod zu denken, scheint allzu unheimlich zu sein. Gewöhnlich verschieben wir das auf unsere alten Tage. Oft sind wir dann schon zu alt oder so krank und gebrechlich, dass wir nicht genug Kraft dafür finden. Es kommt vor, dass wir schon lange vor dem Tod Betäubungsmittel erhalten und uns unserer nicht mehr bewusst sind.
Man muss beizeiten, schon von Kindesbeinen an beginnen, sich auf den Tod vorzubereiten, um sich mit ihm vertraut zu machen. Nur dann können wir unser Leben voll entspannt leben und ohne Angst ins Jenseits übergehen. Dann ist das Leben nicht so schrecklich und der sogenannte Tod nicht so schwer. Nichts bindet einen Menschen, der in jedem Augenblick seines Lebens für den Tod bereit ist. Das bewirkt, dass er fast unendlich leben kann, d.h. so lange wie er nur möchte. Wenn ein Mensch vor etwas Angst hat, dann zieht er jenes Etwas immer an. Wenn er den Tod so sehr fürchtet, dass er sich sogar scheut, über ihn nachzudenken, dann meldet sich dieser bei ihm dann, wenn er ihn am wenigstens erwartet. Er wird dann völlig verwirrt sein und nicht wissen, was mit ihm geschieht und was er weiter tun soll.