Die Wahrsagerin, Heft 7 Juli 1997
Jeder zwölfte Mensch ist besessen von Geistern
Seit 20 Jahren befreit sie die Menschen von Geistern. Gewöhnlich nennt man das Exorzismus. Wanda Pratnicka bedient sich hierbei höherer Kräfte. Sie ist in der Lage auf Entfernung zu überprüfen, ob sich jemand unter dem Einfluss eines Geistes befindet.
Die Exorzistin
So wie jeder von uns von einer Vielzahl von Bakterien und Viren umgeben ist, so sind besessene Personen durch Geister umgeben - sagt sie. Es sind Seelen von Menschen, die nach dem Tode bei den Lebenden geblieben sind anstatt ins Jenseits wegzugehen. Sie können fremd oder mit dem Besessenen verwandt sein. Es gibt viele Gründe dafür, dass sie in unserer Dimension geblieben sind.
Wanda führt eine Kartei. Sie hat bereits 8 Tausend Menschen geholfen, die einmal besessen waren. In 90 Prozent der Fälle genügt eine einzige Session. 10 Prozent der Fälle sind meistens problematisch. Die Geister verlassen den Besessenen nicht, trotz mehrwöchiger Arbeit. Manchmal will der Geist nicht gehen, sehr oft kommt es jedoch vor, dass der Mensch den Geist nicht gehenlassen will.
Sie kannte persönlich den bereits verstorbenen Eugene Maurey (amerikanischer Heiler und Autor des Buches "Exorzismen"). Sie haben einige Jahre lang Briefe gewechselt, haben schwierige Fälle besprochen. In gemeinsamer Arbeit ist es ihnen gelungen, das Problem des Autismus besser kennenzulernen. Wanda Pratnicka hat viele autistische Kinder geheilt. Ihrer Meinung nach wird diese Krankheit, die von der konventionellen Medizin als eine Art Schizophrenie angesehen wird, durch das Eindringen eines Geistes hervorgerufen.
Wanda Pratnicka ist Psychologe, Parapsychologe, Hellseher und Exorzist. Die allerersten Exorzismen hat sie ohne das Wissen der besessenen Person durchgeführt. Es handelte sich um ihre gute Bekannte. Eines Tages hat sie angefangenen, sich von allen zu entfernen, hat Ihre Familie vernachlässigt, hat viele Beruhigungsmittel in sich gestopft. Wanda hat etwas schwarzes um sie herum gesehen, etwas das an ihr klebte. Sie hat angefangen, diese schwarze Materie zu entfernen.
Am nächsten Tag ist ihre Bekannte wie zu neuem Leben aufgewacht. Es geschah vor 20 Jahren. Heute fragt Wanda Gott jedes Mal, ob es ihr erlaubt ist, einen Menschen von den Geistern zu befreien. Es gibt nämlich Sachen, in die sie sich nicht einmischen darf.
Das Eindringen des Geistes verändert das Wahrnehmungsvermögen und die Persönlichkeit des Menschen. Es führt zur Vermehrung der Persönlichkeiten, sowie scheinbarer Unzurechnungsfähigkeit. Es kann unterschiedliche Gestalt annehmen. Das Spektrum reicht von Erschöpfung oder Zuständen leichter Geistesstörung und geht über zu allen Arten von Neurosen, Hysterie, Epilepsie, Melancholie, Kleptomanie, Idiotie, religiöser Manie, Selbstmordmanie, Amnesie, sexueller Deviationen, Grausamkeit usw. Geister schaden der Gesundheit des Menschen, seinen Gefühlen, Geschäften, stehlen die Freude am Leben und schieben Selbstmordgedanken unter.
Maurey schätzte, dass jeder zwölfte Mensch durch Geister besessen ist, aber diese Zahl dürfte viel höher liegen. Wanda Pratnicka ist der Meinung, dass Besessenheit durch Geister jedem dritten widerfährt. Sie schätzt, dass es zahlenmäßig auf der Erde viel mehr Geister gibt, als Menschen. Besessen ist auf jeden Fall jeder Mörder. Eines Tages hat eine Frau mit Wanda Kontakt aufgenommen. Ihr Ehemann hat sie mit zwei kleinen Kindern alleine gelassen, ist nach Amerika auf Arbeitsuche gegangen und ist dort verlorengegangen. Nach einigen Jahren haben die Kinder einen Mann auf der Straße angesprochen und ihn gebeten, ihr Vater zu werden. Am Anfang hat diese Frau und der fremde Mann lange gelacht. Nach einiger Zeit haben sie sich jedoch besser kennen und lieben gelernt. Dann sind sie in eine gemeinsame Wohnung gezogen.
Der Liebhaber mit einer Axt
Während einer stürmischen Liebesnacht springt der Liebhaber plötzlich schreiend aus dem Bett, greift eine Axt, läuft auf das Treppenhaus hinaus und bringt den erst begegneten Nachbarn um.
Alle sind geschockt, der Mörder am meisten. Er versteht die Welt nicht mehr. Er kann sich nur daran erinnern, dass ihn etwas zwang, seine Geliebte umzubringen. Um dies zu vermeiden ist er aus der Wohnung gerannt. Wanda Pratnicka hat festgestellt, dass dieser Mann von einem mörderischen Geist besessen ist. Jetzt sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Wanda könnte ihn von seinem Geist einfach befreien, die Exorzistin möchte jedoch bis Ende des Gerichtsverfahrens abwarten. Ein von den Geistern besessener Mensch ist im gewissen Sinne psychisch Krank. Wenn Ärzte dies feststellen kann er mit einer niedrigeren Strafe oder der Einweisung in eine psychiatrische Klinik rechnen.
Die Geisterfalle
Höher entwickelte Seelen wandern nach dem Tode direkt ins Jenseits, in Richtung höherer Vibrationen. Aber es gibt unterschiedliche Geister, so wie es unterschiedliche Menschen gibt. Einige wollen nicht weggehen, weil sie Dinge auf Erde nicht zu Ende gebracht haben. Wie z.B. die Mütter von kleinen Kindern. Andere Geister scheinen verwirrt, als wenn sie den Todesmoment übersehen hätten. Sie sind in der Lage zu denken und zu fühlen, aber sie haben keinen Körper. Ein solcher Geist sagt zu sich selbst "Ich lebe nicht mehr, aber ich existiere wie zuvor!". Er will dies seinen Verwandten und Freunden erzählen. Leider hört und sieht ihn niemand. Es kommt vor, dass ein solcher Geist in den Körper eines Menschen eindringt. Dann kann es ihm so vorkommen, als würde er diesen Körper kontrollieren.
Oft sind es die Trauergäste, die sich verzweifelt nach der scheidenden Seele sehnen, dass sie ihr den Übergang ins Jenseits unmöglich machen. Direkt nach dem Tode werden Betreuer aus höheren Welten an die scheidende Seele geschickt, die ihr helfen sollen, auf die andere Seite des Todesvorhanges überzugehen. Wenn der Geist diese Chance vermisst, dann kann es vorkommen, dass er eine sehr lange Zeit in der Welt der Lebendigen umherirren will.
Manchmal ist es für den Geist einfach, in einen fremden Körper einzudringen, es ist jedoch wesentlich schwieriger aus diesem Körper herauszukommen. Aus dieser Lage kann ihn nur ein Exorzist befreien. Sonst muss er den Besessenen zum Selbstmord anstiften. Wanda Pratnicka ist der Meinung, dass alle Selbstmörder von Geistern besessen sind.
Schlimm kommt es, wenn Geister von früher bösen Menschen in einen Körper eindringen. Sie werden nämlich oft von der Schadenfreunde motiviert, oder der Lust an körperlichem Vergnügen (Sex, Alkohol, Drogen). Drogensüchtige und Alkoholiker sind meistens von einem oder mehreren Geistern besessen.
Die Stafette der Selbstmörder
Wanda Pratnicka befreit von den Geistern auf Entfernung. Sie benutzt dafür die höheren, energischen Körper, die sich zum Ort des Klienten begeben. Sie kündigt es nicht an. Wenn der Geist nichts von dem Exorzismus weißt, dann verlässt er sanft den Klienten.
Ihre Arbeitsstätte ist ein Heft indem die Daten des Klienten eingetragen werden. Dann konzentriert sie sich solange, bis sie den Geist sieht oder fühlt. Manchmal benutzt sie ein Pendel. Dann fängt sie an, sich mit den Geistern zu unterhalten. Manchmal verbleiben in einem menschlichen Körper viele Geister.
Sie untersucht oft die gesamte Familie des Besessenen, da der Geist in der Lage ist, alle Familienangehörige heimzusuchen. Eines Tages hat eine Frau mit Wanda Kontakt aufgenommen, deren Mann und kurz darauf die Tochter sich erhängt haben. Als sie die Wunden nach dieser Tragödie geheilt hat, hat sie einen wunderbaren Mann kennen und lieben gelernt. Auf einmal spürte sie, dass auch sie etwas zum Selbstmord drang. "Ich bin mit einem lieben Mann zusammen, weshalb sollte ich mich denn umbringen?" - fragte sie Wanda. Es stellte sich heraus, dass sie von dem selben Geist zum Selbstmord angestiftet wurde, der für den Selbstmord Ihres früheren Ehegatten und der Tochter verantwortlich war.
Ein stinkender Geist
Manchmal verteilen Geister starke Gerüche, die so unangenehm sein können, dass man mit ihnen im gleichen Raum kaum aushalten kann. Je stärker und böser der Geist, desto mehr Unheil stiftet es im Leben des Besessenen.
Wanda wurde eines Tages von der Ehefrau eines Uniprofessors kontaktiert. Ärzte haben Schizophrenie diagnostiziert. Wanda hat ihn untersucht und einen sehr bösen Geist entdeckt. Die Ehefrau des Professors drängte darauf, dass Wanda ihr die genaue Uhrzeit des Exorzismus mitteilt. Dann hat sie einige Freude mit hellseherischen Fähigkeiten eingeladen, die den Vorgang des Exorzismus genau studieren sollten. Das hat dem Geist aber überhaupt nicht gefallen. Während er sich im Körper des Professors befand hat er die gesamte Wohnung demoliert. Die Gäste sind in Panik aus der Wohnung gerannt. Wanda hätte den Exorzismus niemals durchgeführt, wenn sie geahnt hätte, dass sich zu diesem Zeitpunkt Menschen in der Wohnung aufhielten, die Geister beobachten wollten.
Du wirst sterben, du Schlampe!
Am schwierigsten ist es jemanden von den Geistern auf Dauer zu befreien, die den Geist nicht gehenlassen wollen. Eines Tages wurde Wanda von einer wunderschönen Klienten besucht. Sie war 185 cm groß und hat weniger als 37 kg gewogen. Sie was so schwach, dass sie geführt werden musste. Wie es sich herausstellte, war sie besessen von ihrer Großmutter. Wanda hat versucht es ihr klarzumachen, aber sie wollte davon überhaupt nichts wissen. "Sie liegen da vollkommen falsch." - sagte sie - "Ich habe meine Oma sehr geliebt".
Wanda hat sich mit dem Geist unterhalten und die Großmutter gebeten einen Brief an ihre Enkelin zu schreiben. Im gleichen Moment hat sie die Klienten gebeten, einen Kugelschreiber in die Hand zu nehmen und vor sich hin zu schreiben. Folgende Worte erschienen auf dem Papier: "Du Schlampe! Du wirst so wie mein kleines Hündchen sterben". Es war ein Schock. Dann erinnerte sie sich, dass sie den Hund ihrer Großmutter einmal versehentlich getreten hatte, und der Hund nach einiger Zeit gestorben war. Als sie sich das verinnerlichte, war sie bereit die Großmutter gehenzulassen.
Dies gelang leider nicht in einem ähnlichen Fall. Ein junger Mann wurde von dem Geist seines Onkels heimgesucht und erkrankte an Blutkrebs, der gleichen Krankheit, an der der Onkel vor Kurzem starb. Immer wieder wiederholte er - "Mein Onkel würde mir niemals Weh tun, niemals!". Wanda hat den Geist des Onkels mehrmals aus dem Körper des jungen Mannes "herausgenommen". Jedes Mal hat der junge Mann daraufhin gerufen "Geliebter Onkel, komm zu mir, hilf mir!" Leider starb er nach einiger Zeit.
Sehr oft kommt es nämlich vor, dass besessene Menschen an der gleichen Krankheit erkranken, wie einst ihre Geister.
Die Vergewaltigung aus dem Nichts
Viel öfter als wir denken werden Menschen von Geistern vergewaltigt. Eines Tages hatte Wanda eine Klienten, eine mehr als 80 Jahre alte Frau, die von ihrem verstorbenen Ehegatten und einigen seiner "Kollegen", die ebenfalls Geister waren, vergewaltigt.
Wandas Wissen widerspricht der Psychologie und Psychiatrie. In einem vollkommen anderen Licht zeigt sie Zustände oder Ereignisse, die für die konventionelle Medizin als Krankheiten oder Abweichungen von der Norm eingestuft werden. Hinter sehr vielen solcher Ereignisse oder Zustände stehen ... Geister. Selbst homosexuelle Veranlagung wird in einem Großteil der Fälle von Geistern hervorgerufen (wenn z.B. der Geist einer Frau einen kleinen Jungen befällt, mit dem der Junge aufwächst).
Eine von Wandas Klienten war ein lesbisches Mädchen, das mit ihrer Geliebten zusammenlebte. Nach einer gründlichen Prüfung stellte sich heraus, dass in dem Mädchen der Geist eines sehr starken Mannes verweilt, und zwar der ihres Großvaters. Schon immer fühlte er sich zu den Frauen stark angezogen. Er dachte sich, das könnte er jetzt mit der Hilfe seiner Enkelin tun. Nach dem ersten Exorzismus ist die junge Frau sofort nach Hause gezogen, aber nach einer Zeitlang ist der Geist wiedergekommen. So ist sie wieder lesbisch geworden. Der Kampf mit dem Geist hat über ein Jahr lang gedauert.
Ein stehlender Geist
Eine ältere Ehe hat viele Jahrzehnte hindurch friedlich miteinander gelebt. Plötzlich hat die Ehefrau angefangen, ihrem Ehemann vorzuwerfen Sachen gestohlen und aus dem Haus gebracht zu haben. Einmal hat sie sogar die Polizei gerufen. Der verzweifelte Ehemann hat Wanda angerufen und ihr diese Geschichte erzählt. Es hat sich herausgestellt, dass auch in diesem Falle ein Geist für die Ereignisse verantwortlich war. Diese Erklärung hat die Ehefrau aber noch mehr geärgert.
Eines Tages hat sich die gesamte Familie zu einem Fest versammelt. Auf einmal sehen die Gäste wie sich eine große Weinflasche in der Luft, wie von Zauberhand gehalten, von alleine bewegt. Alle sitzen erstarrt und schauen wie sich die Weinflasche aus dem Haus bewegt. In diesem Moment hat einer der Gäste laut geschrien. Plötzlich fiel die Weinflasche auf den Boden und zerbrach. Zwar war der Wein vergossen, aber der Geist kam glücklicherweise nicht mehr wieder.
Autor: Agata Bleja